Salzig

 

 

Zyklusvorlesung "Sinnesphysiologie - vom Ionenkanal zum Verhalten"

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Schmecken
I. Geschmackssinneszellen
II. Geschmacksinformation im Gehirn


Themen:

Salzgeschmack
 
salzig.jpg Der Salzgeschmack beim Menschen dient vor allem dem Auffinden von NaCl. Die Reaktion von salzempfindlichen Zellen auf NaCl und die Erzeugung eines neuronalen Signals ist mit elektrophysiologischen Methoden (unten) aufgeklärt worden. Salzempfindliche Sinneszellen besitzen Na-Kanäle, die immer offen sind, in ihrer chemosensorischen Membran. Wenn Na auf die Zunge gelangt, leiten diese Kanäle einen Na-Strom in die Zelle. Die dadurch verursachte Depolarisation der Membran öffnet spannungsgesesteuerte Ca-Kanäle im basalen Bereich der Zellen, und Ca strömt ins Zytoplasma ein. Dies führt zur Ausschüttung von Neurotransmitter, und die afferenten Nervenfasern werden erregt.
 
Es gibt Hinweise darauf, daß die Natriumkanäle der Geschmackssinneszellen von einer (oder mehreren) Isoform(en) des Proteins E(pithelial) Na C(hannel) aus der Degenerin-Familie gebildet wird.
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Für die elektrophysiologische Untersuchung der Geschmackssinneszellen kann man einzelne Zellen aus Geschmacksknospen isolieren. Mit einer Elektrode wird dann das Membranpotential gemessen. Bei einer salzempfindlichen Zelle wird die Membran depolarisieren, wenn man die Zelle mit NaCl in Kontakt bringt. Die Depolarisation wird durch den Na-Strom (INa) verursacht, der durch die Kanäle in der chemosensorischen Membran fließt.
 

 
Eine andere Methode ist die Ableitung der Aktivität von afferenten Neuronen. Einzelne Axone werden von Geschmacksnerven (Chorda tympani, Nervus glossopharyngeus) präpariert, und Aktionspotentiale während der Stimulation mit NaCl registriert.