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![]() Molekularbiologische Experimente hatten gezeigt, daß die Phospholipase-Isoform PLCb2 und der Ionenkanal TRPM5 in Geschmackszellen exprimiert werden. Um herauszufinden, ob diese beiden Proteine an der Signalverarbeitung beteiligt sind, wurden Mäuse hergestellt, deren Gen für PLCb2 nicht transkribiert wird (PLCb2-knock-out Mäuse). Bei Verhaltenstest zeigte sich, daß diese Tiere nicht in der Lage waren, bittere, süße oder umami-Geschmacksstoffe wahrzunehmen - ein guter Hinweis auf die Schlüsselrolle von PLCb2 bei der Signalverarbeitung dieser Geschmacksqualitäten. Salz- und Sauergeschmack waren bei diesen Tieren nicht beeinträchtigt. Das gleiche Ergebnis bekam man mit Mäusen, deren TRPM5-Gen blockiert war. Um dieses Ergebnis abzusichern wurde ein sogenannter "rescue"- (Genrettungs-) Versuch durchgeführt. Dazu wurden die PLCb2-knock-out Mäuse mit einem Kombigen ausgerüstet: ein zusätzliches PLCb2-Gen wurde an die Expression eines T2R-Bitterrezeptors gekoppelt. Bei diesen Mäusen haben nun alle Zellen, die das T2R-Protein exprimieren, ein funktionelles PLCb2-Gen, obwohl bei diesen - wie auch bei allen anderen Zellen - das eigene PLCb2-Gen blockiert ist. Erwartungsgemäß konnten diese Tiere weder süße noch umami-Stoffe schmecken, wohl aber Bitterstoffe. Durch diese Wiederherstellung des Bittersgeschmacks wurde die Hypothese bekräftigt, daß PLCb2 ein Bestandteil der metabotropen Signalverarbeitung in Geschmackszellen ist. |