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|  Im Gegensatz zu den passiv elektrosensitiven Fischen, produzieren die aktiv elektrosensitiven  		ein kontinuierliches Wechselfeld. Mit diesem Feld "tasten" sie ihre Umgebung ab und erlangen  		Information über Größe, Beweglichkeit und Beschaffenheit von Objekten in ihrer Nähe. | 
|  Die Tiere erzeugen die Wechselfelder mit Hilfe eines elektrischen Organs - einem spezialisierten, aus  		umgebildeten Muskelzellen aufgebauten Gewebe im Schwanzansatz. Bei neuronaler Stimulation produziert  		dieses Organ kurze Spannungspulse mit einer Frequenz von einigen Hundert Herz. Dadurch entsteht ein  		Wechselfeld, dessen Form durch Isopotentiallinien (rechts: durchgezogene Linien mit Angaben in Volt) und  		Feldlinien (rechts: gestrichelte Linien) dargestellt wird. Das elektrische Organ besteht aus seriell angeordneten Elektrozyten, veränderten Muskelzellen, die eine stark unsymmetrische Form haben (auch Elektroplatten). Die eine Seite ist glatt und trägt eine hohe Dichte von cholinergen Synapsen. Die gegenüberliegende Seite trägt keine Synapsen, ist aber durch extensive Membranfaltungen stark vergrößert. | 
|  Im Ruhezustand haben diese Zellen ein negatives Ruhepotential von ca  		-80 mV. Bei Aktivierungen der zuführenden Nerven wird die eine Zellseite durch massiven Na-Einstrom  		depolarisiert, während sich das Membranpotential auf der gegenüberliegenden, großflächigen Seite nur wenig  		verändert. Durch diese unterschiedliche Polarisierungen der beiden Zellseiten entsteht ein Potential über  		der ganzen Zelle, das bis etwa 150 mV ausmachen kann. Hintereinanderreihung (serielle Verschaltung) von nur  		100 Elektrozyten kann daher ein Potential von über 10 V erbringen. Bei stark-elektrischen Fischen werden durch 		Aneinanderreihung von bis zu 6000 Elektrozyten Spannungsschläge bis 1000 V erzeugt! |