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![]() Bei einem auf Fernsicht eingestellten Auge ist der Ziliarmuskel entspannt (Fernakkomodation, rechts oben). Die Zonulafasern ziehen die Linse auseinander und geben ihr eine relativ flache Form. Wenn mit dieser Ferneinstellung ein Gegenstand in geringer Entfernung betrachtet wird, erscheint er unscharf, denn die Lichtstrahlen, die von dem Gegenstand ausgehen, werden auf einen Brennpunkt hinter der Netzhaut fokussiert. Zur Nahakkomodation (rechts unten) kontrahiert der Ziliarmuskel. Dadurch werden die elastischen Kräfte, die über die Zonulafasern auf die Linse wirken, zum Teil kompensiert, und die Linse kann sich abrunden. Die Brennweite wird reduziert, und das Bild wird auf die Netzhaut fokussiert. Die Linse ist ein Beispiel für die extreme Spezialisierung mancher Zellarten: Die Linsenzellen sind auf Durchsichtigkeit optimiert. Die Linse ist von einer durchsichtigen Linselkapsel umgeben, deren mechanische Spannung die Tendenz zur Abrundung der Linse verursacht. Unter der Linsenkapsel liegt ein einschichtiges Linsenepithel. Der Linsenkörper wird durch stark verlängerte Zellen, die Linsenfasern, gebildet. Das Bild unten rechts zeigt, wie sich in einem schmalen etwas oberhalb des Linsenäquators liegenden Band neue Zellen bilden, die dann Richtung Äquator wandern und sich dabei differenzieren. Dabei werden die Zellen sehr lang: bis etwa 12 mm. Sie produzieren große Mengen des Proteins Crystallin und verlieren alle Organellen, die durch Lichtstreuung die Linse trüben könnten. Im voll differenzierten Zustand haben Linsenfasern keine Kerne und kaum Mitochondrien. Dennoch sind sie lebensfähig. Den Kern der Linse bilden Fasern, die während der Embryogenese entstehen. Neue Fasern entstehen während des ganzen Lebens und vergrößern den Umfang der Linse. |
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