Verschaltungen

 

 

Zyklusvorlesung "Sinnesphysiologie - vom Ionenkanal zum Verhalten"

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Sehen: das Auge
I. Aufbau des menschlichen Auges
II. Signalverarbeitung in der Netzhaut


Themen:

Verschaltungen
 
reticut.jpg Die lichtmikroskopische Aufnahme rechts zeigt die Schichtung der Netzhaut mit den nukleären Schichten und den dazwischen liegenden plexiformen Schichten.
 
Die Graphik soll deutlich machen, daß es zwei Hauptrichtungen der Informationsverarbeitung in der Netzhaut gibt:
 
(1) Photorezeptoren - Bipolarzellen - Ganglienzellen: der übliche Weg des Signalflusses von sekundären Sinneszellen über Interneurone zu Projektionsneuronen.
 
(2) Photorezeptoren - Horizontalzellen - Photorezeptoren und
Bipolarzellen - Amakrinzellen - Ganglienzellen. Dies sind Beispiele für laterale (quer-verlaufende) Informationswege. Laterale Verbindungen verknüpfen die Zellen der Netzhaut zu einem neuronalen Netz, in dem komplexe Verarbeitungsprozesse (Kontrastverstärkung, Farbunterscheidung, Bewegungssehen) durchgeführt werden können.
 
Die Neurone des lateralen Netzwerks sind auf vielfache Weise verschaltet. Horizontalzellen bilden Synapsen mit mehreren Photorezeptoren aus und sind untereinander elektrisch (durch gap junctions) gekoppelt. Die Amakrinzellen bilden eine Familie von etwa 30 unterschiedlichen Zelltypen. Auch unter den Bipolarzellen gibt es mehrere unterschiedliche Typen mit spezifischen Verknüpfungsmustern unter Amakrin- und Ganglienzellen. Mit seiner Vielfalt von Zelltypen und der komplizierten Verschaltung ist die Netzhaut ein äußerst komplexes und leistungsfähiges System.