Mit Hilfe elektrophysiologischer Ableitungen von Geschmackssinneszellen oder Ableitungen der Aktivität afferenter Nervenfasern kann man untersuchen, auf welche Geschmacksstoffe eine Zelle reagiert und welche Stoffe zur Erregung eines Axons im Geschmacksnerven führen. Dabei wird deutlich, daß die Zellen nicht ausschließlich auf Stimuli einer Qualität reagieren, sondern daß zB eine salzempfindliche Zelle auch auf Zucker oder Säure reagieren kann. Salzempfindliche Zellen werden bei Kontakt mit NaCl depolarisiert. Der zweite Stimulus kann sowohl eine Depolarisation (Erregung) als eine Hyperpolarisation (Hemmung) auslösen. In den afferenten Axonen misst man bei diesen Zellen bei Stimulation mit NaCl eine Erhöhung der Aktionspotential-Frequenz. Die zweiten Stimuli verursachen stärkere oder schwächere AP-Aktivität, je nach ihrem Effekt auf das Membranpotential der Sinneszelle. Diese "Ungenauigkeit" bei der Detektion und Weiterleitung der Information über die Geschmacksqualität wird noch dadurch verstärkt, daß die afferenten Neurone Synapsen mit mehreren Geschmackssinneszellen gleichzeitig bilden können, wobei deren Information integriert wird. Aus: Matthews, G. (2003) Neurobiology. Sinauer Ass. |