Hamster

 

 

Zyklusvorlesung "Sinnesphysiologie - vom Ionenkanal zum Verhalten"

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Pheromone - soziale Signale
I. Pheromon-gesteuerte Verhaltensweisen
II. Das vomeronasale Organ


Themen:

Reproduktionsverhalten bei Hamstern
 
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Syrische Goldhamster (Mesocricetus auratus) leben solitär und treffen sich nur zur Paarung. Zur Zeit des Östrus legt das Weibchen eine Duftspur, der das Männchen folgen kann. Ein wichtiger Bestandteil des Lockduftes ist das Pheromon Dimethylsulfid. Im Experiment löst Dimethylsulfid allein das Suchverhalten des Mänmnchen aus.
 
Beim Zusammentreffen der beiden Hamster wird eine Folge stereotyper (immer gleich verlaufender) Verhaltensweisen ausgelöst, die durch Pheromone bestimmt wird. Das Männchen beschnuppert zunächst eine Wangendrüse, dann die Flanken und schließlich den Genitalbereich des Weibchens, das durch eine starre Haltung seine Paarungsbereitschaft anzeigt.
 
Das Vaginalsekret des Weibchens enthält ein weiteres Pheromon, das kleine Protein Aphrodisin (unten). Gelangt Aphrodisin in das vomeronasal Organ des Männchens, wird die Kopulation eingeleitet.
 
Aphrodisin selbst ist dabei nicht die aktive Komponente des Pheromons. Das Protein dient dazu, eine hydrophobe Verbindung (unten, roter Ring), die bisher noch unbekannt ist, in wässrige Lösung zu bringen.
 

 
Quellen:
Agosta, W.C. (1992) Dialog der Düfte. Spektrum Verlag, Heidelberg
Vincent, F. et al. (2001) Crystal structure of aphrodisin, a sex pheromone from female hamster. Journal of Molecular Biology 305: 459 adisin.jpg