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|   Die Seitenlinienorgane dienen den Fischen zur Wahrnehmung von Wasserbewegungen und zur Detektion von Druckunterschieden, wie sie durch die Bewegungen anderer Fische in der Umgebung erzeugt werden. Vorbeischwimmende Fische erzeugen Wasserwirbel, die über das Seitenlinieorgan registriert werden und damit den Fisch auch in völliger Dunkelheit über seine unmittelbare Umgebung informieren. Bei den Haarzellen des Seitenlinienorgans sind die Stereozilien in einer Kappe aus Gallerte, der Cupula, zusammengefasst. Eine Auslenkung der Cupula aktiviert daher zahlreiche Haarzellen und erzeugt ein starkes sensorisches Signal. Diese Sensoren im Seitenlinienorgan (Haarzellen + Cupula) nennt man Neuromasten. Bei Fischen, die sich in fließenden Gewässern oder in der Brandung aufhalten, liegen die Neuromasten vorwiegend in Kanälen unterhalb der Schuppen (Kanalneuromasten). Diese Kanäle haben zahlreiche Verbindungen zur Oberfläche, durch die Druckdifferenzen an der Körperoberfläche wahrgenommen werden. Bei Fischen, die vorwiegend in stehenden Gewässern leben, können Neuromasten auch auf der Schuppenoberfläche sein (Epidermalneuromasten). In beiden Fällen reagieren die Haarzellen der Neuromasten mit ausserordentlich großer Empfindlichkeit auf kleinste mechanische Reize. Aus: Smith, C.U.M. (2000) Biology of sensory systems. Wiley, Chichester |