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![]() Wie kommen abgestufte, genau kontrollierte Bewegungen zustande? Die einfache Aktivierung eines Muskels reicht nicht aus, um subtile Bewegungen zu erzeugen. Bewegungskontrolle beruht immer auf einem Wechselspiel von muskulärer und neuronaler Hemmung und Aktivierung. Soll der Unterarm gehoben werden, wird der Bizeps (Armbeuger) aktiviert und der Trizeps (Armstrecker) entspannt. Diese Aktivierung des Agonisten und Hemmung des Antagonisten geschieht durch zwei separate Motoneurone, die ihre Befehle durch absteigende Axone aus dem Gehirn erhalten. Dabei wird die Hemmung des Antagonisten durch ein inhibitorisches Interneuron (gelb) vermittelt. Inhibitorische Interneurone vermitteln auch die rekurrente Hemmung (rückläufige Hemmung, Selbsthemmung), mit der ein Rückenmarksneuron seine eigene Aktivität begrenzen kann. Im hier gezeigten Beispiel dämpft das Neuron, das den Agonisten steuert, seine eigene Aktivierung und schwächt durch dasselbe Interneuron die Hemmung des Antagonisten ab. Beide Prozesse werden durch ein inhibitorisches Interneuron - eine Renshaw-Zelle vermittelt. Das Rückenmark verfügt über ein dichtes Geflecht solcher inhibitorischen Interneurone. Sie sind die Grundlage für die genaue Dosierung der neuronalen Befehle, die an die Skeletmuskulatur ausgegeben werden. Der Neurotransmitter dieser Interneurone ist Glyzin. |