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![]() In einer Golgi-Färbung eines Rückenmark-Querschnitts erkennt man deutlich die schmetterlingsförmige graue Substanz. Darin sind die großen Zellkürper der Motoneurone in den beiden Vorderhörnern gut zu sehen, die kleineren Zellkörper der afferenten (zum Gehirn führenden) Projektionneurone in den Hinterhörnern sind nur schwer auszumachen. In einem Reflexbogen wird eine Motoneuron direkt oder über ein Interneuron von einem sensorischen Neuron gesteuert. Als Beispiel ist hier der Muskeldehnungsreflex schematisch abgebildet. Ein senorisches Neuron, das in einer Muskelspindel die Dehnung des Muskels misst, bildet im Hinterhorn ein Synapse mit einem Interneuron. Wird der Muskel gedehnt, feuert das sensorische Neuron und erregt das Interneuron. Das Interneuron aktiviert über eine Synapse das Motoneuron, das seinerseits eine Muskelkontraktion auslöst und die Muskeldehnung kompensiert. In einigen Fällen funktionieren Reflexbögen (speziell der Muskeldehnungsreflex) auch ohne Interneuron (monosynaptischer Reflex). |
![]() Die Weiterleitung kann aber auch unterbrochen werden. Absteigende (vom Gehirn kommende) Axone kontrollieren Interneurone in den Hinterhörnern (gelb), die die synaptische Weiterleitung des Schmerzsignals verhindern. Diese Interneurone gehören zum körpereigenen System der Schmerzunterdrückung, ihr Transmitter sind Endorphine und Enkephaline. Die Blockierung der Nozizeptor-Synapse ist nur ein Beispiel für die vielfältigen inhibitorischen Verschaltungen im Rückenmark. Hemmende Synapsen sind die weithaus häufigsten neuronalen Zellverbindungen im Rückenmark. |