ErdGPS

 

 

Zyklusvorlesung "Sinnesphysiologie - vom Ionenkanal zum Verhalten"

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Der Magnetsinn - Orientierung im Magnetfeld der Erde


Themen:

Das Erdmagnetfeld als GPS
 
inclin.jpg Neben der Information über die Himmelsrichtung (magnetisch Nord) und der lokalen magnetischen Flußdichte ist die Inklination die nützlichste Information für die Orientierung im Erdmagnetfeld. Die Inklination des Magnetfeld-Vektors variiert stark (über 180o) und systematisch zwischen Nord- und Südpol (rechts) und liefert deshalb präzise Information über den Breitengrad.
 
Aus der Kombination der drei Parameter des Erdmagnetfelds (Nordweisung, Intensität, Inklination) erhalten die Tiere Information über ihre absolute Position auf der Erde - ähnlich wie wir das von einem GPS-Gerät erhalten (GPS = Global Positioning System), das die absolute Position aus einer trigonometrischen Satellitenpeilung errechnet.
 
Die Karte unten zeigt für den Südatlantik die Kombination von Linien gleicher Magnetintensität (die laufen mehr oder weniger Nord-Süd) zusammen mit den Isoklinen, den Linen gleicher Inklination (die laufen grob west- ostwärts). Die magnetische Flußdichte (= Intensität) ist dabei in 10 nT gestaffelt, die Inklination in 2o. Jeder Stelle im Südantklantik ist durch eine spezifische Kombination von Intensität und Inklination gekennzeichnt. Wenn ein Tier diese beiden Parameter messen kann, weiss es genau, wo es ist.
 
Quelle: Lohmann, K.J. et al., (1999) Long-distance navigation in sea turtles. Ethology, Ecology and Evolution 11: 1-23
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