Forelle

 

 

Zyklusvorlesung "Sinnesphysiologie - vom Ionenkanal zum Verhalten"

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Der Magnetsinn - Orientierung im Magnetfeld der Erde


Themen:

Der Magnetsinn der Forellen
 
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Bei der Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) ist es zum ersten mal bei einem Wirbeltier gelungen, einen Zusammenhang von Magnetit-haltigen Zellen, Magnetfeld-abhgängiger Aktivität von Nervenzellen, Projektion des magnetosensorischen Signals zum Gehirn und magnetotaktischem Verhalten nachzuweisen. Die Magnetit-haltigen Zellen befinden sich in der Nasengrube (oben rechts) unterhalb des olfaktorischen (Riech-) Gewebes. Das Riechepithel bedeckt die Lamellen in der Nasengrube, während die Magnetzellen in dem Bindegewebe unterhalb des Riechepithels zu finden sind (gestreifte Bereiche in den beiden Quadraten). Die Axone der Riechzellen verlaufen durch den Riechnerven zum Riechkolben an der Vorderseite des Gehirns. Die Magnetzellen dagegen werden vom Trigeminusnerven innerviert, der das Signal zur Medulla oblongata im hinteren Teil des Gehirns leitet. Riechzellen und Magnetzellen haben also offensichtlich funktionell nichts miteinander zu tun - sie befinden sich nur in derselben anatomischen Struktur. Ähnlich wie bei Forellen hat man auch beim Lachs Magnetzellen in der Nase entdeckt. Beide Fische können auf Magnetreize trainiert werden und benutzen vermutlich das Erdmagnetfeld zur Orientierung.
 

 
Quelle: Walker, M.M. et al., (1997) Structure and function of the vertrebrate magnetic sense. Nature 390: 371-376