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Information über die Hauttemperatur gelangt von zwei unterschiedlichen Populationen von Thermosensoren zum Gehirn: Kaltsensoren und Warmsensoren. Warmsensoren reagieren auf Erwärmung über die neutrale Hauttemperatur mit einem Anstieg der Entladungsfrequenz. Bei Temperaturen über 45 oC übernehmen Schmerzrezeptoren die Wahrnehmung von gewebeschädlicher Hitze. | ![]() |
Capsaicin, der scharf-schmeckende Bestandteil von Paprika und Chili-Früchten, ist ein chemischer Agonist von Warmsensoren. Bei Kontakt von Capsaicin mit den sensorischen Endigungen der Sinneszellen wird deshalb eine starke Wärmeempfindung (Hitzeschmerz) ausgelöst. Für die Pflanzen bietet Capsaicin damit einen gewissen Schutz gegen Fraßfeinde (Vögel, die für die Verbreitung des Pflanzensamens gebraucht werden, sind Capsaicin-unempfindlich). Capsaicin hat die Identifizierung des wärmeempfindlichen Rezeptors in den Warmsensoren ermöglicht: Ionenkanäle, die von dem Protein TRPV1 gebildet werden, können sowohl durch Erwärmung als auch durch Capsaicin geöffnet werden. Diese Kanäle leiten einen Kationenstrom in die sensorischen Endigungen der Warmsensoren und lösen so die elektrische Erregung aus. | ![]() |