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Der Trick, eine dünne Faser schnell-leitend zu machen, besteht darin, möglichst große Teile des Axons zu isolieren. Denn APs können isolierte Abschnitte des Axon bis zu eine Breite von ca 1 - 1.5 mm einfach überspringen (saltatorische Reizleitung). Der Gewinn an Leitungsgeschwindigkeit ist dabei erstaunlich: Bei einem Axon mit einem Radius von 1 µm sieht das so aus: unisoliert: 2 m/s 50% Isolierung: 4 m/s (der isolierte Teil kostet praktische keine Zeit!) 90% Isolierung: 20 m/s 98% Isolierung: 100 m/s Die Isolierung wird durch Schwann´sche Zellen übernommen, die sich während der Entwicklung des Nervensystems vielfach um die Axone wickeln und damit die isolierende, vielschichtige Myelinhülle bilden. Bei schnell-leitenden, myelinisierten Axonen werden >98% der Oberfläche von Schwann´schen Zellen bedeckt. Nur etwa alle 1 - 1.5 mm kommt die Axonmembran zum Vorschein. Nur an diesen Stellen (den Ranvier´schen Schnürringen) werden APs ausgelöst. Über die dazwischenliegend Segmente (Internodien), die von jeweils einer Schwann´schen Zelle umwickelt sind, wird das elektrische Signal tonisch (passiv) und sehr schnell weitergeleitet. Das Ergebnis ist eine Leitungsgeschwindigkeit von über 100 m/s - die Voraussetzung für alle schnelle Bewegung, die wir kennen. Robinson, D. (1998) Neurobiology Springer Verlag, Berlin |