Olfaktorisches Epithel

 

 

Grundvorlesung Tierphysiologie WS 2002/2003

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Sinne 5
Chemo-elektrische Transduktion


Themen:

Das Riechepithel
 
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Links: Eine einzelne Schicht von Epithelzellen (Stützzellen) begrenzt das Riechepithel gegen die Nasenhöhle. Man erkennt die Stützzellen an ihrer Ziegelsteinform, den großen, in einer Ebene liegenden Zellkernen und dem kammartigen Saum aus Mikrovilli, der die Zellen zur Nasenhöhle hin abschließt. Zwischen den Stützzellen liegen die Riechzellen. Ihre Zellkörper liegen meist etwas unterhalb der Stützzellen, und ein einzelner Dendrit verläuft zur Oberfläche des Gewebes und endet dort in einem Schopf aus langen Zilien. Diese Zilien sind die chemosensorische Membran der Riechzellen; sie reagieren auf Duftstoffe in der Atemluft und bringen die Riechzelle zur elektrischen Erregung.
Unterhalb der Riechzellen sieht man auf der Basalmembran einige runde Zellen. Dies sind Basalzellen, teilungsfähige Vorläuferzellen, aus denen kontinuierlich Riechzellen differenzieren. Im Gewebe unterhalb des Riechepithels werden die Axone der Riechzellen zu Faserbündeln zusammengefasst. Außerdem sieht man Blutgefäße und Bindegewebe. Große, flaschenförmige Drüsen (Bowman´sche Drüsen) produzieren eine Schleimschicht, in die die Zilien eingebetten sind.
Robert R. H. Anholt, "Primary events in olfactory reception"
Trends in Biochemical Science 12:58-62 (1987).
 
Rechts: Riechzelle isoliert aus dem Riechepithels eines Frosches. Zu erkennen sind die senorischen Zilien (c), der Dendrit (d), der Zellkörper (Soma, s) und der Rest des Axons (a). Riechzellen können aus dem Zellverband isoliert werden, indem man die Zellverbindungen auflöst, die für den Zusammenhalt des Epithels sorgen. Diese Zellverbindungen (tight junctions) können durch proteolytische Enzyme zerstört werden.
Kalibrierung: 10 Mikrometer
S.J. Kleene and R.C. Gesteland
"Dissociation of frog olfactory epithelium with N-ethylmaleimide"
Brain Research 229:536-540 (1981).