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![]() Diese schematische Darstellung zeigt die Lage der pheromonsensitiven Neurone im sensorischen Epithel des VNO. Die Zellkörper der Neurone sind in zwei Schichten angeordnet. Die näher zum Lumen liegenden Zellen (gelb detektieren andere Pheromone als die in der hinteren Schicht (grün). Die Axone der VNO-Neurone werden beim Austritt aus dem VNO gebündelt und ziehen dann zum akzessorischen Riechkolben. VNO-Neurone sind ähnlich aufgebaut wie die Riechzellen des olfaktorischen Systems (Bild unten). Es sind primäre, bipolare Neurone mit einem einzelnen Dendriten, der zur Oberfläche des Sinnesepithels führt. Allerdings haben VNO-Neurone keine Zilien. Sie tragen an den dendritischen Endigungen Mikrovilli, während Riechzellen mit Zilien ausgestattet sind. Mikrovilli sind relativ kurze Ausstülpungen der Plasmamembran, häufig mit Actinfilamenten gefüllt, aber nicht fähig, sich selbst zu bewegen. Zilien sind länger, besitzen Mikrotubuli (aus Tubulin) und sind oft beweglich. |
![]() Die Axone von Riechzellen und VNO-Neurone enden nicht in derselben Gehirnstruktur. Riechzellaxone haben ihre Synapsen in den beiden olfaktorischen Riechkolben, VNO-Neurone enden in den akzessorischen Riechkolben, die am kaudalen (hinteren) Ende der olfaktorischen Riechkolben liegen. Jeder der beiden akzessorischen Riechkolben ist in zwei anatomisch unterscheidbare Hälften geteilt, die jeweils von der inneren oder äußeren Schicht des VNO innerviert werden. Wie bei den Riechzellen münden auch die Synapsen der VNO-Neuronen in Glomeruli, so daß auch im akzessorischen Riechkolben eine gewisse räumliche Ordnung des Pheromonsignals entsteht und eine Vorverarbeitung (laterale Inhibition) möglich ist. Die Projektionsneurone der akzessorischen Riechkolben (Mitralzellen) verlaufen ins limbische System, wo sie mit Hypothalamus und Amygdala verschaltet sind. Über den Hypothalamus hat das Pheromonsystem direkten Zugang zum Neuroendokrinen System (Hypophyse) - die Grundlage der Verhaltenskontrolle durch Pheromone. Die typische "Sinnesbahn" zur bewußten Wahrnehmung der Umwelt - Sinnesorgan-Thalamus-Großhirnrinde - kommt im vomeronasalen System nicht vor. Beim Einsatz von Pheromonen geht es eben nicht um bewußte Wahrnehumg sondern um die Manipulation des Verhaltens von Individuen gleicher Art. |