Das Riechen
Riechepithel
Neuro-Verarbeitg
Unser Geruch
Die neuronale Verarbeitung

Die bipolaren Sinneszellen werden über eine Signaltransduktionskette, in die das G-Protein Golf, Adenylatcyclase und cAMP eingebunden sind, erregt. Diese Zellen, die am apikalen Ende die Cilien mit den Rezeptoren tragen, wo es primär zum Aktionspotential kommt, haben am anderen Ende über ein Axon direkten Zugang zum Gehirn.

Durch die Siebbeinplatte treten die Axone zu Tausenden gebündelt und projezieren auf eine

Abb. 3 aus: DUDEL, MENZEL, SCHMIDT, 1996, S. 300                           1. Riechsinneszellen, 2. Bulbus olfactorius, 3. Tractus olfactorius,         4. Riechhirn, 5. Thalamus, 6. Hypothalamus, 7. Mandelkern

Mitralzelle (s. Abb.2). Im Bulbus olfactorius, genauer den Glomeruli, liegt die einzige Synapse zwischen den Rezeptoren und der Hirnrinde.                                                                                                   Die Fortsätze aller Mitralzellen ziehen als Tractus olfactorius zu tieferen Hirnregionen.                  Gelangen die Sinnesinformationen über den Bulbus olfactorius und das Riechhirn zum Thalamus bzw. weiter zum Neocortex werden sie uns bewußt.                                                                                  Die unbewußte neuronale Verarbeitung nimmt aber vermutlich einen höheren Stellenwert in der Geruchswahrnehmung ein, denn über den Hypothalamus bzw. die Hypophyse erhält sie Einfluß auf die Neurosekretion unterschiedlicher Hormone.                                                                                     Hier liegt ein tieferer Sinn des Riechens, der über die Wächterfunktion bei der Aufnahme von  Speisen und Getränken und beim Atmen hinausgeht, begründet.                                                                  Durch den bei der neuronalen Sinnesverarbeitung vielfachen Einbezug von Gehirnstrukturen des limbischen Systems, dem Zentrum für Emotion und Gedächtnis, kommt es häufig zu einer Vermischung von sensorischer Information mit emotionalen Inhalten und Erinnerungen, was typisch für das Riechen ist. Kommt uns also ein bekannter Geruch in die Nase, werden schnell Erinnerung und Emotionen geweckt.

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