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Nach der Passage durch das Siebbein sammeln sich die Axone von Riechzellen gleicher Duftstoffselektivität in denselben Glomeruli, wo sie Synapsen mit wenigen Mitralzellen bilden. Die Konvergenz (die Anzahl von Riechzellen pro Mitralzelle) ist dabei größer als 100:1. Die Mitralzellen leiten das Riechsignal durch den Tractus olfactorius weiter. Im Riechkolben bilden Körnerzellen und periglomeruläre Zellen transversale Verschaltungen zwischen Mitralzellen und Glomeruli. Solche Querverbindungen dienen vor allem der gegenseitigen Hemmung von Mitralzellen aus unterschiedlichen Glomeruli (laterale Inhibition). Werden zB die Mitralzellen eines Glomerulus stark aktiviert, die von benachbarten Glomeruli aber etwas schwächer, so können die stark aktivierten Mitralzellen ihre schwächeren Nachbarn vollständig zum Schweigen bringen. Dazu schicken sie inhibitorische Signale über die Körnerzellen. Laterale Inhibition findet man oft in der ersten Verschaltungsstelle von Sinnesorganen (zB Nucleus cochlearis beim Hören, Retina beim Sehen). Sie dient dazu, die Unterscheidung einzelner Duftstoffe (Frequenzen, Bildpunkte) zu verbessern. Die Körnerzellen und periglomerulären Zellen können auch aus den höhergelegenen Verarbeitungsebenen des Gehirns gesteuert werden. Dadurch kann die Geruchswahrnehmung über efferente Fasern (rechts, blau) beeinflusst werden. Quelle: Schmidt + Thews (1997) Physiologie des Menschen. Springer Verlag, Berlin. |