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Struktur
von Bitterstoffen |
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Es ist nicht möglich eine einheitliche Grundstruktur für den bitteren
Geschmack verantwortlich zu machen , da der Aufbau bitterer Geschmacksstoffe
sehr unterschiedlich ist . Man kann jedoch einige chemische Gruppen finden
, die oft mit bitterem Geschmack verknüpft sind :
(NO2) > 2 |
N |
=N |
-SH |
-S- |
-S-S- |
-CS- |
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Erkennung
und Informationsverarbeitung |
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Hier geht man vor allen Dingen von drei Modellen aus.
- unter Einbeziehung von K+ - Kanälen a ) Man hat festgestellt , dass
einige Substanzen ( u.a. Chinin ) K+ - Kanäle spezifischer Geschmackszellen
blockieren und so eine Membrandepolarisation auslösen können . Das Aktionspotential
, das darauf folgen sollte , konnte man aber noch nicht nachweisen.
b)Bitter schmeckende Kaliumsalze könnten ebenfalls über K+ - Kanäle
die Zelle depolarisieren . Das Problem das sich dabei ergibt : Warum
sollten nur die Zellen für bitteren Geschmack durch die Kaliumsalze
stimuliert werden , schließlich enthalten die Membranen aller Geschmackszellen
Kaliumkanäle .
- Weg über die Phospholipase C Man vermutet , dass dieser Weg über
einen Rezeptor läuft , der an ein G-Protein gekoppelt ist . Bindet ein
bitterer Ligand an den Rezeptor , so aktiviert das G-Protein die calciumabhängige
Phospholipase C . Diese produziert dann Diacylglycerinphosphat und Inositoltriphosphat
, welches dann wiederum zur Freisetzung von Ca2+ aus interzellulären
- Speichern und evtl. zur Öffnung von Calcium-Kanälen führt . Dieser
Überschuss von Calcium-Ionen in der Zelle könnte über Transmitter zur
Auslösung eines Aktionspotentials führen.
- Weg über die Phosphodiesterase Dieser Weg läuft ebenfalls über einen
Rezeptor ab , der an ein G-Protein gekoppelt ist ,das als Untereinheiten
u.a. Transducin und Gustducin enthält. Bindet ein bitterer Ligand an
den Rezeptor so aktiviert das Transducin und/oder das Gustducin die
Phosphodiesterase ,die cAMP abbaut und so zu einer Konzentrationsabnahme
des cAMP führt. Dadurch kommt es dazu , dass cAMP-kontrollierte Kationen-Kanäle
sich öffnen und NA+-,CA2+- und evtl.K+-Ionen einströmen .Das würde zur
Depolarisation der Membran und zu einem Aktionspotential führen.
Ob alle diese Wege gleichzeitig in einer Zelle ablaufen oder nicht und in
welchen Zellen sie genau stattfinden , konnte bisher nicht geklärt werden.
Abschließend kann man sagen, dass all diese Modelle
noch rein hypothetisch sind und man nur für Teilschritte der aufgezeigten
Wege bisher Beweise gefunden hat.
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Salziger
Geschmack |
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Salziger Geschmack wird durch kristalline, wasserlösliche Salze, die in
Lösung in positive und negative Ionen zerfallen, hervorgerufen . Reinen
Salzgeschmack wird nur für NaCl empfunden alle anderen Salze erzeugen
Mischgeschmäcke. So schmeckt zum Beispiel Ammoniumchlorid sauer salzig.
Sowohl Anionen als auch Kationen tragen zum Salzgeschmack bei . So schmeckt
0,04 molare NaCl-Lösung salzig 0,04 molare NaAc-Lösung aber nicht . Man
hat versucht Ionenreihen nach dem Grad ihrer Salzigkeit aufzustellen,
diese Reihe bezieht sich auf die subjektiven Empfindungen des Menschen.
Grad der Salzigkeit |
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Kationen (Chloride) |
NH3 > Ca > Sr >
K > Li > Mg |
Anionen (Natriumsalze) |
SO4 > Cl > Br >
I > H3CO > NO3 |
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Wie
schmeckt man Salziges? |
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Man konnte für den Salzgeschmack bestimmte Ionenkanäle nachweisen. Bei
diesen Ionenkanälen handelt es sich um Amilorid-sensitive Na+-Kanäle,
also Kanäle, die durch Amilorid reversibel blockiert werden, und die für
das Schmecken salziger Substanzen unerlässlich sind. Diese Kanäle hat
man u.a. in der apikalen Membran von Geschmackszellen und in den sie umgebenden
Epithelzellen gefunden. Jetzt zum Transduktionsmechanismus:
Betrachten wir den Transduktionsmechanismus zunächst für NaCl. NaCl wird
aufgenommen und zerfällt im Mund zu Na+ und Cl- . Die Na+-Ionen gelangen
durch die oben beschriebenen Na+-Kanäle in die Geschmackszelle und durchwandern
diese bis zur basolateralen Membran. Dadurch wird das innere der Zelle im
Bereich der basolateralen Membran positiv.
Gleichzeitig gelangen die Cl-Ionen durch passive
Diffusion durch die Interzellularräume zur Außenseite der basolateralen
Membran. Das führt zu einer Spannung zwischen dem inneren der Zelle und
ihrer Umgebung , welche eine Depolarisation der Membran und als Folge davon
ein Aktionspotential verursacht. Der Gleichgewichtszustand der Zelle wird
anschließend durch Natrium-Kalium-Pumpen wiederhergestellt. Man muss dazu
sagen, dass nicht alle Na+-Ionen in die Geschmackszellen gelangen. Einige
werden auch durch Epithelzellen aufgenommen und gelangen durch gap-junctions
an die Außenseite der basolateralen Membran. Sie können das Potential aber
nicht wesentlich abschwächen.
Betrachtet man ein anderes Natriumsalz wie zum Beispiel NaAc, das ja wie
gesagt keinen salzigen Geschmack hervorruft, so lässt sich das mit diesem
Modell auch erklären. Acetat-Ionen sind wesentlich größer als Cl-Ionen.
Daher können sie nicht mehr durch die Zellzwischenräume wandern und die
durch die Na+-Ionen hervorgerufene Spannung an der basolateralen Membran
ist nicht groß genug, um eine Membrandepolarisation auszulösen. Außerdem
entsteht jetzt an der apikalen Membran eine Anhäufung von negativen Ladungen
durch die Ansammlung der Ac-Ionen, die eine Wanderung der Na+-Ionen zurück
zum apikalen Teil der Zelle zur Folge hat. So kommt es höchstens zu einer
Depolarisation der apikalen Membran nicht aber der basolateralen Membran,
so dass es auch zu keinem Aktionspotential kommen kann.Dieses Modell ist
also in der Lage zu erklären, warum Nacl im Gegensatz zu NaAc salzig schmeckt.
Ein weiterer Beleg für diese Theorie ist die sehr kurze Latenzzeit, die
beim Schmecken salziger Substanzen beobachtet wurde.
Interessant ist auch, dass der Salzgeschmack durch Hormone (Aldosterone
und Antidiuretisches Hormon) verstärkt werden kann. Man vemutet, dass
das durch eine Erhöhung der Anzahl der amiloridsensitiven Kanäle möglich
ist.
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