Moderne Methoden der Zellbiologie

I: Herstellung biologischer Proben    (INHALT) butmeth.jpg

 
1. Stufe: Struktur der Nase
2. Stufe: Die Riechschleimhaut
3. Stufe: Die Riechzelle
4. Stufe: Das Experiment
 

 
Zellisolation, 2. Stufe: Die Riechschleimhaut      Zurück zur Seite "Zellisolation"      HIGHRES 103 kbyte
 
Eine einzelne Schicht von Epithelzellen (Stützzellen) begrenzt das Riechepithel gegen die Nasenhöhle. Man erkennt die Stützzellen an ihrer Ziegelsteinform, den großen, in einer Ebene liegenden Zellkernen und dem kammartigen Saum aus Mikrovilli, der die Zellen zur Nasenhöhle hin abschließt. Zwischen den Stützzellen liegen die Riechzellen. Ihre Zellkörper liegen meist etwas unterhalb der Stützzellen, und ein einzelner Dendrit verläuft zur Oberfläche des Gewebes und endet dort in einem Schopf aus langen Zilien. Diese Zilien sind die chemosensorische Membran der Riechzellen; sie reagieren auf Duftstoffe in der Atemluft und bringen die Riechzelle zur elektrischen Erregung.
Unterhalb der Riechzellen sieht man auf der Basalmembran einige runde Zellen. Dies sind Basalzellen, teilungsfähige Vorläuferzellen, aus denen kontinuierlich Riechzellen differenzieren. Im Gewebe unterhalb des Riechepithels werden die Axone der Riechzellen zu Faserbündeln zusammengefasst. Außerdem sieht man Blutgefäße und Bindegewebe. Große, flaschenförmige Drüsen (Bowman´sche Drüsen) produzieren eine Schleimschicht, in die die Zilien eingebetten sind.
 
Der Zellverband dieses Gewebes kann aufgelöst werden, indem Gewebestücke in einer Blutersatzlösung gehalten werden, die keine divalenten Kationen (Ca2+, Mg2+) enthält. Dadurch werden die sogenannten tight junctions (zonula occludens) gelöst, und Stützzellen und Riechzellen lösen sich voneinander. Mithilfe proteolytischer Enzyme (vor allem Trypsin, Papain und Collagenase) kann der der Gewebsverband dann aufgelöst werden, und einzelne Riechzellen werden frei.  
 
Aus: Robert R. H. Anholt, "Primary events in olfactory reception" Trends in Biochemical Science 12:58-62 (1987).
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