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Die Sinneszellen bilden also das Corti Organ, das der Basilarmembran aufsitzt. Die Haare der ÄHZ
sind in 3 längenabgestuften Reihen angeordnet deren äußere die längsten, die innerste die kürzesten Haare aufweist. Die Länge der Haare der ÄHZ
nimmt von der Basis der Schnecke bis zu ihrer Spitze um einen Faktor 6 zu.Die Sinneshaare der ÄHZ
stoßen an die über ihnen liegende gallertige Tektorialmembran oder sind mit ihr fest verbunden wie die letzte Reihe der ÄHZ. Die Sinneszellen sind von Deiter Stützzellen umgeben, deren Fortsätze an
einer Membran der Lamina reticularis enden, welche die Apizes der Haarzellen verbindet und eine Trennschicht zwischen dem Extrazellulärraum der Haarzellkörper und dem Extrazellulärraum zwischen den
Cilienbündel (Endolymphe) bildet. Diese Trennung ist für die jeweiligen Ionenströme von ausschlaggebender Bedeutung. Zwischen den IHZ u. ÄHZ
liegt der von Stützzellen begrenzte flüssigkeitsgefüllte Corti Tunnel. |
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Abb.2:
Der Radiologe ( A. Kafka-Lützow, Inst. Für allg. und vergleichende Physiologie Uni Wien ) |
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Abb.3: Biologie von Neil A. Campbell |
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Die verschiedenartige Innervation der zwei Typen von Haarzellen stellt einen wichtigen Unterschied dar. Mehr als 90% der afferenten Hörnervenfasern beginnen an den IHZ, wobei jede Faser meist nur mit einer HZ synaptischen Kontakt hat und eine HZ von etwa 10-30
Fasern innerviert wirdDie IHZ vermitteln somit über Afferenzen fast die gesamte Hörinformation ans Gehirn. Die ÄHZ, die zahlreicher sind werden nur maximal von 10% der afferenten
Nervenfasern innerviert, wobei viele HZ auf eine Faser Konvergieren. Die Funktion der Afferenzen der ÄHZ ist noch unbekannt. Man vermutet, daß efferente Erregungen zu Formveränderung der ÄHZ
führen und damit die Mikromechanik der Cochlea verändern. Auf diese Weise könnte die Erregungsstärke und Empfindlichkeit der IHZ durch efferente Kontrolle beeinflußt werden.
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Abb.4: Biologie von Neil A. Campbell
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Der basale Teil des Corti-Organs unterscheidet sich vom apicalen Teil im folgenden:
Am basalen Ende sind die ÄHZ kurz (10-20µm) und von gleicher Größe. Ihre Längsachse steht senkrecht zur Basilarmembran .Am apicalen Ende der Cochlea sind die
ÄHZ lang (80-100µm) und von ungleicher Größe und stehen in einem Winkel von 30°-40° zur Basilarmembran. ÄHZ
werden in der Regel von dickeren myelinisierten Fasern (mediale Efferenzen) efferent innerviert. Efferent wird an den medialen Efferenzen Acetylcholin freigesetzt und afferenter Transmitter dürfte
Glutamat sein. |
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Zusammenfassung:
apical basalEntwicklung:
spät früh Basilarmembran:
nicht steif steif Winkel der ÄHZ zur Basilarmem.: 45° 90° Tonwahrnehmung: niedrige hohe Frequenzen
Länge der Stereocilien: lang kurz Cochleäres Potential: 50-60mV 80mV Actinanteil der ÄHZ: hoch niedrig |
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schon zurück nach oben? |
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In der Cochlea werden Zusammengesetzte Schallereignisse in ihre einzelnen Frequenzen zerlegt die jeweils an einer best.
Stelle der Basilarmembran abgebildet werden. Die in das Innenohr über die Scala vestibuli eintretenden Druckwellen führen zu einer Ablenkung des Ductus cochlearis in Richtung der Scala tympani. Dadurch entsteht eine
Schwingung der das Sinnesepithel tragenden Basilarmembran, die sich in Richtung Schneckenspitze ausbreitet. Diese „Wanderwelle“ nimmt zunächst an Amplitude zu und bricht dann nach einem frequenzabhängigen Maximum rasch
zusammen. Für hohe Frequenzen liegt das Schwingungsmaximum nahe der Schneckenbasis, je tiefer die Frequenz ist, um so weiter wandert die Welle in Schneckenspitze.
Für dieses Verhalten ist unter anderem die von der Basis zur Spitze abnehmende Steife der Basilarmembran ausschlaggebend. Cochleäres Potential Die
Endolymphe
ist reich an K und stellt damit eine intracelluläre Flüssigkeit dar. Das ist ein entscheidener Unterschied zwischen Endolymphe (50 bis 80mV) und dem Cytoplasma der HZ. Das Potential der IHZ liegt bei 50 bis 45mV,und das der
ÄHZ bei 70 bis 100mV ÄHZ elektrisch angeregte Schwingungsgeneratoren Es zeigt sich, das kurz nach Beschallung eines Ohres im äußeren Gehörgangs Schallemissionen messbar
sind. Kurz danach, zeigte sich, das eine solche Schallabstrahlung aus dem Innenohr auch spontan ( ohne Stimulation ) erfolgen kann. Die Quelle dieser zunächst als „Kemp – Echo“, heute als „otoakustische Emissionen“
bezeichneten Schallereignisse musste ein Schwingungsgenerator im Innenohr sein. Ein nächster Baustein war, das sich experimentell zeigen lies, dass sich die Eigenschaften von Hörnervenfasern
hinsichtlich Empfindlichkeit und Frequenzselektivität bei Schädigung der ÄHZ dramatisch ändern. ÄHZ können Längsschwingungen ausführen, wobei das Ausmaß ihrer Längenänderungen
bis zu 5% der Haarzellenlänge betragen können. Haarzellen an der Basis der Cochlea sind etwa 20µm lang und schwingen daher mit einer Amplitude bis zu 1 µm. Haarzellen an der Spitze ( bei einer
Länge von 100 µm ) zeigen Längenänderungen von bis zu 5 µm Schnelle Vibrationen können mit einer Frequenz bis zu 20 kHz und darüber erfolgen, es entstehen daher Schallschwingungen, die sich als plausible
Erklärungen für die otoakustischen Emissionen anbieten.
=>
Voraussetzung für das Verständnis der physiologischen Bedeutung solcher Längskontraktionen ist der morphologische Befund, das ÄHZ zwischen Basilarmembran und Tektorialmembran fest verankert sind. Schwingungen dieser Zellen übertragen sich daher auf die BM und können deren durch die Wanderwelle ausgelösten Schwingungen verstärken
.
=> Dadurch kann die Empfindlichkeit des Systems gesteigert werden. Tatsächlich finden sich schwellennah Verstärkungen bis zum hundertfachen der passiven Basilarschwingung. Bei
höheren Intensitäten wird die Schwingungsamplitude der BM im Bereich des Maximums zunehmend weniger verstärkt und nähert sich bei hoher Intensität - leicht frequenzverschoben - dem flachen durch die Wanderwelle
erzeugten Maximum. Der nichtlineare aktive Haarzellenmotor gewährleistet daher mit seiner hohen Verstärkung im Bereich niedriger Schalldruckpegel eine hohe Empfindlichkeit und eine weit bessere
Frequenzselektivität. |
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Das Modell entspricht also einem jede einzelne Schwingung der BM
verstärkenden positiven feedback –Mechanismus, der das an die IHZ übermittelte Signal akzentuiert. Das System kann allerdings nur
funktionieren, wenn gewährleitstet ist, dass die Anregung der Haarzellschwingung in direkter Folge der Beschallung stattfindet. Experimentell lässt sich zeigen, dass Längsschwingungen der Haarzellen durch
elektrische Reizung auslösbar sind. Die Rezeptorpotentiale an den Sinneszellen könnten daher die Schwingungen auslösen, so dass ÄHZ
an die ursprüngliche mechanoelektrische Transduktion, bei der das Rezeptorpotential entsteht, eine neuerliche elektromechanische Transduktion anschließen. |
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Abb.6:
Der Radiologe ( A. Kafka-Lützow Inst. Für allg und vergleichende Physiologie Uni Wien ) |
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Ferner lassen durch Vertäubung induzierte Läsionen der ÄHZ vermuten, dass etwa 100 bis 450 Haarzellen beteiligt sein müssen, um die
Basilarmembranschwingung an einer bestimmten Stelle entsprechend zu verstärken ( bis zu 100 fach )=> unklar ist noch, bis zu welchen Frequenzen Haarzellen in vivo oszillieren können. =>
das komplexe BM-HZ Stützzell-TM gebilde mag ganz andere Eigenschaften haben, als sie an isolierten HZ nachweisbar sind. => bis vor einiger Zeit waren Motorproteine, die an etwa 70% der ÄHZ
anliegen müssten, sowie der Mechanismus der schnellen Längenänderung unbekannt. Neben den beschriebenen sehr raschen Schwingungen wurden an ÄHZ auch langsame Längenänderungen im Sekunden- bis
Minutenbereich gemessen. Diese wurden bei einer durch Erhöhung der extrazellulären Caliumkonzentration hervorgerufenen Haarzelldepolarisation beobachtet und erwiesen sich in der Folge als abhängig von ATP und der
intrazellulären Kalziumkonzentration. |
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Ein Kalzium-Calmodolin abhängiger Effekt wird angenommen.
Die langsamen Verkürzungen könnten die hochfrequente Schwingung und damit den Verstärkungsmechanismus hemmen. ( Schallverschiebung durch Lärmbelastung möglich ) ÄHZ haben eine ausgeprägte efferente Innervation
, deren Bedeutung allerdings noch nicht eindeutig geklärt ist.Entsprechend der dominierenden Motorfunktion von ÄHZ ist deren efferente Innervation gut, die afferente
dagegen schwach ausgebildet. Die Umwandlung von Schallenergie in elektrische Signale der SinneszellenDie Schalwellen des Corti Organs müssen in eine Änderung des Ruhemembranpotentials der Sinneszellen umgewandelt werden. (
Schalltransduktion ) Wenn bei Beschallung ein Einstrom positiver Ionen und damit eine Depolarisation der Zelle erfolgt, wird Überträgersubstanz ( Glutamat ) Ausgeschüttet, dadurch werden in der ableitenden
Nervenfaser Aktionspotentiale ausgelöst. Diese werden an das ZNS weitergeleitet. Die Weitergabe der Informationen an das ZNS wird in 1. Line von den reichlich afferent innervierten IHZ bewerkstelligt. Der adäquate
Reiz für die Haarzelle ist die Abscherung des an die Tektorialmembran stoßenden Zilienbündels, bei desssen Abbiegungen in Richtung auf die längste Zilienreihe eine Depolarisation, in die Gegenrichtung eine
Hyperpolarisation erfolgt. Die Abscherung der Sinneshaare wird dabei durch die Schwingungen des Sinnesepithel tragenden BM ausgelöst. Die Leitfähigkeit steigt bei der Depolarisation. Im unteren
Frequenzbereich folgt das Membranpotential der Haarzelle der Frequenz des einwirkenden Schalls. In Ruhe sind an IHZ bereits etwa 5 bis 15% der Transduktionskanäle offen. Ihr Ruhemembranpotential liegt wahrscheinlich
aus diesem Grund im leicht depolarisierten Bereich bei -40 bis -50 mV. Jede der jeweils von der Spitze der Cilien einer kürzeren
Haarreihe zum oberen Anteil des Schaftes der Cilien der nächst längeren Haarreihe ziehenden Verbindungen ( „Tip Link“ ) wirkt demnach als Feder bei deren Anspannung (Ablenkung des Haarbündels in Richtung auf die
längste Reihe) am Ansatz ein Ionenkanal geöffnet wird. Es handelt sich also um mechanisch durch Dehnung gesteuerte Ionenkanäle. Der Transduktionskanal ist ein Kationenkanal über den vor allem K
+ ( aus der Kaliumreichen und stark positiv geladenen Endolymphe ) aber auch Ca 2+ in die Sinneshaare eintritt und die Membran depolarisiert. Die mechanische Steuerung der
Transduktionskanäle ermöglicht rasche Potentialschwankungen, so dass Frequenzen bis etwa 1000 Hz übertragen werden können. Im Gegensatz dazu sind transduktionsmechanismen mittels enzymatischer Prozesse, wie beim
visuellen System deutlich langsamer. Andererseits beinhalten Enzymkaskaden automatisch eine Verstärkung. Dem Hörorgan, das mit einer hohen zeitlichen Auflösung arbeiten muss, fehlt aufgrund der rein
mechanischen Kanalsteuerung ein enzymatischer Verstärkungsmechanismus. Hier erscheint die Elektromotilität der ÄHZ als ein effizienter und origineller Ausweg, um die Notwendige Eigenverstärkung und damit
die hohe Empfindlichkeit des Sinnessystems zu bewerkstelligen. Für die Repolarisation sind wahrscheinlich kalziumaktivierte Caliumkanäle verantwortlich. Außerdem muss das eingedrungene Kalzium
rasch eliminiert werden um eine neuerliche Depolarisation zu ermöglichen. Im Zytoplasma finden sich mobile Kalziumbindende Proteine, z.B. Calbindin, die das eingeströmte Kalzium abpuffern und damit die Konzentration an
freiem Kalzium rasch senken. Bei länger dauernder Abbiegung der Haare setzt ein Anpassungsvorgang ( Adaption ) ein, über den die geöffneten Kanäle trotz weiter bestehenden Zuges wieder geschlossen werden. Durch den Ca
2+
Einstrom während der Transduktion beginnt innerhalb weniger ms die Insertionsstelle des Tip-Links nach unten zu gleiten, so das die Feder entspannt und der Transduktionskanal geschlossen wird. Dabei nimmt die Steife des Haarbündels ab.
Bei Absinken der Ca 2+
Konzentration im Inneren des Haares ( Schließen der Transduktionskanäle ) wird die Insertionsstelle aktiv zurück nach oben geschoben. ( ? Mechanismus basiert auf Proteinen wie Aktin und Myosin ? )
Prestin: Motorprotein der äußeren Haarzellen
Wie schon gesagt gibt es eine große Anzahl an ÄHZ, die wie zelluläre Verstärker funktionieren und die Empfindlichkeit sowie Frequenzselektivität der neuronalen Antwort verstärken. Die äußeren Haarzellen
verwandeln ihre elektrische Antwort zurück in mechanische Energie in Form der Längenänderungen in Antwort auf akustische Frequenzen. Also übernehmen ÄHZ die mechanische Verstärkung des Reizsignals. Dies
wird über eine Kontraktion bewerkstelligt, die Synchron mit der Reizung und der dadurch ausgelösten Depolarisation erfolgt. Sie entsteht durch eine Konformationsänderung eines Transmembranproteins
(Prestin(Motorprotein)), dessen Untereinheiten bei einer Hyperpolarisation weiter auseinanderliegen als bei einer Depolarisation. Die Zelle wird kleiner wenn sie depolarisiert und streckt sich wieder wenn sie
hyperpolarisiert. Die herrausragendste Eigenschaft des Motorproteins ist seine Schnelligkeit. Die Analyse der Prestin Sequenz zeigte eine hohe Homologie zu der Familie der Sulphat/Anion Transport Proteinen zu denen Auch
Pendrin gehört. Die Pendrin Homologie (40%) war von großem Interesse, denn dieses Cl-/ I- Transportprotein ist ein Grund für die genetisch vererbte Taubheit die man beim Pendred`s Syndrom beobachtet hat. Es ist eine
autosomal rezessiv erbliche Kombination von angeborener Innenohrschwerhörigkeit bzw. –taubheit und einem Enzymdefekt im Iodstoffwechsel. Nach weiteren Untersuchungen ob sich Pendrin und Prestin ähneln, stellte sich
heraus, dass: Prestin zeigte trotz einiger kleinerer Unterschiede (z.B. an den Termini) eine hohe Ähnlichkeit in der Sulphat – Transport Region. Als scheint Prestin verwand mit den Sulphat-Transportern. Werden die
Cilien nun ausgeschert kommt es zum Einstrom von Kalium und zur Depolarisation. Dadurch rutschen die Untereinheiten des Transmembranproteins näher aneinander und die Zelle kontrahiert. Die Kontraktion schafft eine
nicht lineare mechanische Verstärkung, die im Hörschwellenbereich das bis zu 100fache betragen kann. Bei lauten Signalen tritt nur noch geringe Verstärkung auf. Verstärkung bewirkt das die BM
stärker in Schwingung versetzt wird und somit die IHZ überhaupt erst gereizt werden. Am Maximum der Welle werden also die ÄHZ „dazugeschaltet“ und rütteln an der BM
, so dass das Maximum einen deutlichen peak erhält. |
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