| VI: Wirkstoff-Screening (INHALT) |
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| Bioassays | Screening-Geräte |
| Resultate | HIGHRES 82 kbyte |
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Hier wird in einem hypothetischen Screening-Versuch veranschulicht, wie ein Octopaminrezeptor-Antagonist
entdeckt werden könnte.
Zunächst wurde durch Transfektion eine Zellinie hergestellt, die einen Octopamin-Rezeptor exprimiert. Bei der fluoreszenzoptischen Messung der intrazellulären Ca2+-Konzentration findet man, dass die Zellen vor der Transfektion nicht auf Octopamin reagieren (linkes Diagramm). Nach der Transfektion reagieren alle Zellen mit einem transienten Anstieg der Ca2+-Konzentration (rechtes Diagramm), denn der Octopaminrezeptor koppelt an Phospholipase C. |
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Auf einer 96-er Multiwell-Platte werden die transfizierten Zellen ausgesät. Das Screening-
Gerät pipettiert in jede der 96 Reaktionskammern ("Wells") 1 µM Octopamin zusammen mit je einer
Testsubstanz.
In fast allen Wells reagieren die Zellen auf Octopamin-Stimulation in der gleichen Weise wie die Zellen in dem rechten oberen Bild. Nur in Well E9 bleibt der Ca2+-Anstieg aus. Hier ist die Octopamin-Antwort blockiert - die Testsubstanz in E9 ist ein Octopamin-Antagonist! Octopamin ist ein Neurotranmitter von Insekten. Der hier gefundene Octopamin-Antagonist könte deshalb als Leitstruktur für die Entwicklung neuer Insektizide dienen. |
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