Moderne Methoden der Zellbiologie

VI: Wirkstoff-Screening    (INHALT) butmeth.jpg

Bioassays Screening-Geräte

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Hier wird in einem hypothetischen Screening-Versuch veranschaulicht, wie ein Octopaminrezeptor-Antagonist entdeckt werden könnte.
 
Zunächst wurde durch Transfektion eine Zellinie hergestellt, die einen Octopamin-Rezeptor exprimiert. Bei der fluoreszenzoptischen Messung der intrazellulären Ca2+-Konzentration findet man, dass die Zellen vor der Transfektion nicht auf Octopamin reagieren (linkes Diagramm). Nach der Transfektion reagieren alle Zellen mit einem transienten Anstieg der Ca2+-Konzentration (rechtes Diagramm, Messungen von 15 Zellen), denn der Octopaminrezeptor koppelt an Phospholipase C.
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Auf einer 96-er Multiwell-Platte werden die transfizierten Zellen ausgesät. Das Screening- Gerät pipettiert in jede der 96 Reaktionskammern ("Wells") 1 µM Octopamin zusammen mit je einer Testsubstanz.
 
In fast allen Wells reagieren die Zellen auf Octopamin-Stimulation in der gleichen Weise wie die Zellen in dem rechten oberen Bild. Nur in Well E9 bleibt der Ca2+-Anstieg aus. Hier ist die Octopamin-Antwort blockiert - die Testsubstanz in E9 ist ein Octopamin-Antagonist!
 
Octopamin ist ein Neurotranmitter von Insekten. Der hier gefundene Octopamin-Antagonist - der "Hit" aus E9 -könnte deshalb als Leitstruktur für die Entwicklung neuer Insektizide dienen.

 
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