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Bei der Herstellung von Schnitten für die Elektronenmikroskopie kann man ähnlich vorgehen
wie bei der Lichtmikroskopie: Fixierung des Gewebes durch Glutaraldehyd/
Paraformaldehyd, Entwässerung durch Aceton/Ethanol und Einbettung in Harz. Bei der Elektronenmikroskopie
ist allerdings eine besonders gute Gewebserhaltung entscheidend, und auch Strukturen im Submikrometer-Bereich
sollen im fixierten Präparat erhalten bleiben. Das kann durch die Kältefixierung
erreicht werden. Dazu wird die frische Bioprobe in flüssiges Propan getaucht, das in einem
Bad von flüssigem Stickstoff (-190 oC) gekühlt wird. In flüssigem Propan
wird die Probe schlagartig gefroren: Abkühlungsgeschwindigkeiten von 105
- 106 Kelvin pro Sekunde können erreicht werden. Diese schnelle Abkühlrate
verhindert die Bildung von Eiskristallen im Gewebe und damit die Zerstörung von subzellulären
Strukturen. Das Gefrieren des Präparates zu einem kristallfreien, amorphen Eis nennt man
Vitrifizierung. Das kältefixierte Präparat wird bei etwa -80 oC entwässert.
Dabei wird das Gewebswasser entweder durch Aceton ersetzt (Gefriersubstitution) oder
im Vakuum verdunstet (Gefriertrocknung). Das entwässerte Präparat kann dann in Harz
eingebettet, getrimmt und geschnitten werden.
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