SinnesphysiologieSinnesphysiologie

Eine Wissenschaftliche Arbeit ist eine schriftliche Darstellung des Verlaufs und der Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, entweder in Form einer wissenschaftlichen Veröffentlichung (Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder Monographie), oder als Dissertation oder Promotionsarbeit.
Sie ist der Höhepunkt der wissenschaftlichen Forschung zu einem bestimmten wissenschaftlichen Problem. Ihr Zweck ist es, die wissenschaftlichen Ergebnisse den Fachleuten auf einem bestimmten Gebiet zugänglich zu machen und so den Weg für weitere Forschungen zu ebnen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung kann auch für die praktische Anwendung wichtig sein.

Abgrenzung

Bei einer wissenschaftlichen Arbeit geht es darum, die Realität abzubilden und nicht, sie zu bewerten, während

  1. Journalismus ist die Analyse und Kritik aktueller Phänomene des gesellschaftlichen Lebens und wird in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. In der Regel handelt es sich um einen Bericht über die Arbeit einer Person oder deren Analyse und Bewertung. Ausgangspunkt für die Bewertung ist die Beschreibung von Tatsachen. Sie ähnelt der Belletristik in ihrem - mehr oder weniger subjektiven - Schreibstil und dem Fehlen eines wissenschaftlichen Apparats.
  2. Die Belletristik bedient sich nicht der wissenschaftlichen Methode und strebt auch nicht nach allgemeinen Wahrheiten; in ihr dominieren die Darstellung konkreter Formen der Wirklichkeit und die Fähigkeit, eine schöne Sprache zu verwenden.

Arten

Wissenschaftliche Publikationen werden unterschieden:

Je nach dem Grad oder der Ausgewogenheit der Berücksichtigung der verschiedenen kognitiven Aktivitäten, die eine wissenschaftliche Arbeit kennzeichnen, können verschiedene Arten von Arbeiten unterschieden werden.

Bei Forschungsarbeiten geht es um die Gewinnung neuer Wahrheiten über die Welt. Die Bemühungen des Wissenschaftlers konzentrieren sich auf die Entdeckung von Fakten, die Beschreibung und Erklärung von Phänomenen auf der Grundlage eigener oder fremder Forschungserfahrungen und wissenschaftlicher Materialien. Erfolgreiche Ergebnisse der Forschungsarbeit sind Forschungsentdeckungen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit stellen eine Lösung oder einen Versuch zur Lösung eines bestimmten wissenschaftlichen Problems in Form von neuen Wahrheiten über die Realität, neuen begrifflichen und technischen Konstruktionen dar. Dank ihnen entwickelt sich unser Wissen über die Welt.

Konzeptionelle Arbeiten sind wissenschaftliche Arbeiten, die sich auf die Vorstufen der eigentlichen Forschung oder der Entwicklung wissenschaftlicher Materialien beschränken; auch Gedankenarbeiten, die indirekt für den Fortschritt der wissenschaftlichen Forschung wichtig und notwendig sind. Dabei kann es sich um die Identifizierung eines neuen wissenschaftlichen Problems, die Begründung der Notwendigkeit eines neuen wissenschaftlichen Fachgebiets oder die Ausarbeitung eines Forschungsplans handeln. Auf konzeptionelle Arbeiten können - und sollten - Forschungsarbeiten folgen, die von denselben oder anderen Wissenschaftlern durchgeführt werden.

Methodische Arbeiten - sind Arbeiten zur Entwicklung, Rechtfertigung und Erprobung neuer Methoden sowie zur Kritik und Verbesserung bereits bekannter Methoden. Solche Arbeiten können zum Beispiel zu dem Schluss führen, dass eine Methode für bestimmte Zwecke ungeeignet ist. Sie könnte als konzeptionelle Arbeit eingestuft werden und wird wie diese für die Wissenschaft wichtig, wenn sie zu einer bedeutenden Forschungsarbeit führt.

Aufgrund der unterschiedlichen Gewichtung der verschiedenen Phasen der wissenschaftlichen Arbeit wird zwischen analytischen Arbeiten und synthetischen Arbeiten unterschieden. Im Hinblick auf die Gesamtentwicklung einer Wissenschaft ist ein Gleichgewicht zwischen der Summe der analytischen Arbeiten und der synthetischen Arbeiten vorteilhaft.

Analytische Arbeiten sind in der Regel darauf ausgerichtet, wissenschaftliche Konzepte festzulegen und zu klären und daraus Folgerungen abzuleiten. Das Wesen der analytischen Arbeit ist das Bemühen, die vorhandene wissenschaftliche Literatur in einem bestimmten Forschungsgebiet in ein neues Forschungsvorhaben zu integrieren, wobei eine kritische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Veröffentlichungen unerlässlich ist. Analytische Arbeiten befassen sich mit Konzepten, Behauptungen, Ansichten sowie mit Materialien, Dingen und Phänomenen. Die begriffliche Analyse ist ein Bereich der wissenschaftlichen Kritik.

Synthetische Arbeiten sind das Ergebnis des Zusammenfügens vieler Details, vieler Arbeiten, vieler Forschungsergebnisse zu einem zusammenhängenden Ganzen. Sie sind das Gegenteil von analytischen Arbeiten. Sie sind gekennzeichnet durch die Suche nach Zusammenhängen zwischen den Ergebnissen detaillierter Forschung und, auf dieser Grundlage, die Suche nach Verallgemeinerungen. Das Wesen der Synthese ist z. B. die Sammlung von Material für wissenschaftliche Lehrbücher und deren Abfassung. Auch aufgrund der ungleichen Berücksichtigung der wesentlichen Bestandteile der wissenschaftlichen Methode lassen sich Problemarbeiten und Kausalarbeiten unterscheiden.

Problemarbeiten enthalten neue Fragestellungen und eröffnen neue Forschungsrichtungen. Sie werden von herausragenden Wissenschaftlern erstellt. Wenn sie sich jedoch nur mit der Begründung neuer Fragestellungen oder Forschungsrichtungen befassen, gehören auch sie zu den konzeptionellen Arbeiten.

Bei den beisteuernden Arbeiten handelt es sich um relativ kleine Arbeiten, die aus Teilstudien bestehen, die nur im Rahmen eines größeren wissenschaftlichen Vorhabens Sinn machen. Diese Arbeiten werden im Rahmen dieses Vorhabens durchgeführt, z. B. im Auftrag von leitenden Wissenschaftlern als Teil der Aktivitäten einer wissenschaftlichen Einrichtung. Die meisten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlichten Arbeiten fallen in diese Kategorie. Der Name leitet sich von der Annahme ab, dass solche Arbeiten zum allgemeinen Fortschritt der Forschung und damit zum Fortschritt der wissenschaftlichen Erkenntnisse beitragen.

Theoretische und experimentelle Arbeiten unterscheiden sich durch ihr Ziel und die Art und Weise, wie sie zu diesem Ziel gelangen: ausgehend von bekannten Fakten oder mit dem Ziel, neue Fakten zu erlernen.

Theoretische Arbeiten sind solche, in denen der Autor, ausgehend von bereits bekannten Tatsachen, d. h. den Ergebnissen seiner eigenen oder (häufiger) der Forschungsarbeit eines anderen, im weitesten Sinne experimentellen Arbeiten, das Ziel verfolgt, die Natur bestimmter Phänomene festzustellen, Theoreme, Überlegungen und Schlussfolgerungen logisch zu ordnen. Eine solche Arbeit führt zur Formulierung neuer wissenschaftlicher Probleme, zur Organisation neuer Forschungsarbeiten und damit zu neuen Entdeckungen. Durch die Organisation der vielen Wissensbestandteile in einem theoretischen Werk wird eine wissenschaftliche Theorie zu einem bestimmten Phänomen gebildet; dadurch unterscheidet es sich von einem synthetischen Werk, bei dem der Schwerpunkt auf der Darstellung der Bemühungen von Wissenschaftlern liegt. Gelegentlich werden auch abstrakte und abwägende Werke, die nicht auf experimentellen Forschungsergebnissen beruhen, als solche bezeichnet; nicht alle diese Werke münden jedoch in eine wissenschaftliche Theorie.

Experimentelle Arbeiten werden auf experimentelle Weise durchgeführt; sie führen zur Erkenntnis bestimmter Regelmäßigkeiten in den untersuchten Phänomenen. Eine einfache Beschreibung eines beobachteten Sachverhalts gehört nicht zu solchen Werken.

Nach der Art ihrer Erstellung wird zwischen Einzelwerken und Sammelwerken unterschieden.
Zu den Einzelwerken gehören beispielsweise Dissertationen - wissenschaftliche Arbeiten und Doktorarbeiten, früher auch Studienarbeiten. Eine wissenschaftliche Arbeit ist individuell, wenn alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Einleitung und Durchführung der Forschung, der Entwicklung der Materialien und der schriftlichen Darstellung der Ergebnisse von einer Person durchgeführt wurden. Kollektivarbeiten sind wissenschaftliche Arbeiten, die von mehr als einer Person durchgeführt werden.

Funktion

Die Durchsicht wissenschaftlicher Arbeiten ermöglicht es auch, wissenschaftliche Arbeiten nach dem Grad ihrer Bedeutung auszuwählen. Auf diese Weise hat der Forscher die Möglichkeit, sich zumindest über die wichtigsten Arbeiten auf seinem Gebiet auf dem Laufenden zu halten. Ein Fachmann sollte jederzeit die Gesamtheit der Forschungsergebnisse in seiner Wissenschaft, zumindest die Gesamtheit seines Faches, erfassen und sich über die Gesamtheit der Weltproduktion informieren und auf dem Laufenden halten. Ein absolutes Minimum ist eben dieser Überblick über die wissenschaftliche Produktion nach ihrem Bedeutungsgrad. Wissenschaftliche Zeitschriften, bibliografische Verzeichnisse, Konferenzen und Kongresse von Fachleuten können diesem Zweck dienen.

Eine rationelle Begutachtung wissenschaftlicher Arbeiten ist vor allem im Hochschulbereich erforderlich, wenn es um die Begutachtung von Diplomarbeiten (Bachelor/Ingenieurwesen, Master) und Promotionen (Doktoranden, Habilitanden) geht. Ihre Zahl nimmt, wie die Zahl der wissenschaftlichen Arbeiten insgesamt, von Jahr zu Jahr zu; die Gutachter, die sie lesen, müssen daher über rationale Bewertungskriterien verfügen. Es reicht nicht aus, dass zwei, bei Doktor- und Habilitationsarbeiten manchmal drei Gutachter die Arbeiten lesen und kritisieren. Rational ist die Begutachtung dann, wenn sie sich ausschließlich auf Argumente über die Konformität oder Nichtkonformität der Arbeit mit strengen Begutachtungskriterien stützt; diese sind also für eine rationale Begutachtung unerlässlich.

Ethik

Regeln guter wissenschaftlicher Praxis: Standard wissenschaftlichen Arbeitens nach den Empfehlungen der DFG.

§ 1 Allgemeine Grundsätze der wissenschaftlichen Praxis

Gute wissenschaftliche Praxis erweist sich in der Beachtung allgemeiner Prinzipien wissenschaftlicher Arbeit (Arbeiten lege artis, Dokumentation der Resultate, konsequente Selbstkritik etc.) ebenso wie in strikter Redlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von Vorgängern, Konkurrenten, Partnern und Mitarbeitern.
Für die wissenschaftliche Arbeit sind von den in der Forschung tätigen Mitgliedern und Angehörigen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis zu beachten. Sie verpflichten:

  1. zur Einhaltung der allgemeinen wissenschaftlichen Prinzipien. Zu Ihnen gehört,
    • lege artis zu arbeiten,
    • Resultate zu dokumentieren und zu veröffentlichen,
    • Ergebnisse anzuzweifeln,
    • Ehrlichkeit im Hinblick auf die Beiträge von anderen Personen zu wahren;
  2. zur Beachtung besonderer Regeln für einzelne Fachdisziplinen.
  3. Primärdaten, die als Grundlage für Veröffentlichungen dienen, sind in derjenigen wissenschaftlichen Einrichtung ( Seminar, Institut, Klinik), in der sie entstanden sind, für zehn Jahre auf haltbaren und gesicherten Datenträgern aufzubewahren, soweit dies zum Zweck der Nachprüfbarkeit notwendig ist.
  4. Unbeschadet der Verantwortung der Leitung der Universität trägt jede Fakultät und jede Einrichtung im jeweiligen Bereich die Verantwortung für eine angemessene Organisation, die gewährleistet, dass
    • die Aufgaben der Leitung, Aufsicht, Qualitätssicherung und Konfliktregelung
      1. eindeutig zugewiesen sind und
      2. tatsächlich wahrgenommen werden und
    • der wissenschaftliche Nachwuchs dem jeweiligen Fortbildungsstand entsprechend angeleitet und betreut wird.

§ 2 Wissenschaftliches Fehlverhalten

Wissenschaftliches Fehlverhalten liegt vor, wenn in einem wissenschaftlichen Zusammenhang vorsätzlich oder fahrlässig Falschangaben gemacht werden oder geistiges Eigentum anderer verletzt oder deren Forschungstätigkeit sabotiert wird.

Als Fehlverhalten kommen insbesondere in Betracht:

1. Falschangaben

Falschangaben bedeuten:

2. Verletzung geistigen Eigentums

Geistiges Eigentum verletzt, wer:

  1. ein von einem anderen geschaffenes urheberrechtlich geschütztes Werk
  2. unbefugt unter Anmaßung der Urheberschaft veröffentlicht oder verwertet (Plagiat),
  3. dessen Inhalt verfälscht,
  4. sich, ohne einen wesentlichen Beitrag geleistet zu haben, eine Miturheberschaft anmaßt oder wesentliche Beiträge von Mitarbeitern verschweigt,
  5. andere ohne deren Einverständnis als (Mit-)Urheber nennt,
  6. Erkenntnisse, Hypothesen oder Forschungsansätze, die ihm als Gutachter vertraulich vorgelegt worden sind, als eigene ausgibt oder verwertet.

3. Sabotage der Forschungstätigkeit anderer

Forschungstätigkeit sabotieren bedeutet:
das Beschädigen, Zerstören oder Manipulieren von Versuchsanordnungen, Geräten, Unterlagen, Hardware, Software, Chemikalien oder sonstiger Sachen, die ein anderer zur Durchführung eines Experiments benötigt.

4. Mitverantwortung

Eine Mitverantwortung kann sich aus einer aktiven Beteiligung am Fehlverhalten anderer oder aus grober Vernachlässigung der Aufsichtspflicht ergeben.

Quelle: Selbstverpflichtung der Universität Kiel; Auszug.