Vestibular

 

 

Grundvorlesung Tierphysiologie WS 2002/2003

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Sinne 2
Haarzellen im Innenohr


Themen:

Das Vestibularorgan
 
Das Vestibularorgan besteht aus drei Bogengängen und zwei Makulaorganen (Urticulus und Sacculus). Alle fünf Strukturen enthalten Haarzellen und messen Beschleunigung.
 
Die Bogengänge registrieren Drehbeschleuningung - v.a. die Drehung des Kopfes. Dabei ist jeder Gang für jeweils eine Raumachse zusatändig. Die Bogengänge sind mit Endolymphe gefüllt. In den Ampullen werden die Bogengänge durch Cupulaorgane verschlossen, in denen die sensorischen Stereozilien der Haarzellen eingebettet sind (unten rechts).
 
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Bei einer Drehbeschleunigung bleibt die Endolymphe infolge ihrer Massenträgheit hinter der Bewegung des knöchernen Bogengangs zurück. Dadurch wird die Cupula verschoben, und die Stereozilien der Haarzellen werden ausgelenkt.
 
Die neuronalen Ausgänge der drei Bogengänge werden für die Körperhaltung und den Gleichgewichtssinn verwendet.
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Die Makulaorgane messen Translationsbeschleunigungen. Durch Ablagerung von Calcitpartikeln (Statokonien) ist die Dichte der Otholitenmembran höher als die der umgebenden Endolymphe.
 
Bei Beschleunigung des Körpers bleiben die Statokonien des Utriculus hinter den Haarzellen zurück und lenken deren Stereozilien aus.
 
Die Gravitationsbeschleunigung wirkt auf die senkrecht stehende Otholitenmembran des Sacculus. Die Haarzellen dieses Makulaorgans geben Auskunft über die Lage des Körpers relativ zur Lotrechten/ Senkrechten.
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