Vorlesungsskripte Zoophysiologie

Signaltransduktion in Riechzellen

Die Struktur der Nase


Die Lage des Riechepithels in der Nase       HIGHRES (110 kbyte)
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Das Riechepithel (= Riechschleimhaut) befindet sich am Dach der Nasehöhle. Dufstoffe werden durch ein System von Strömungskörpern zum Riechepithel geleitet. Dort binden sie an die chemosensorischen Zilien der Riechzellen. Riechzellen wandeln die Information über die chemische Zusammensetzung und die Intensität des Geruchs in elektrische Signale um (chemoelektrische Transduktion) und leiten diese dem Gehirn zu. Die erste Station der Verarbeitung olfaktorischer Signale im Gehirn ist der Riechkolben (Bulbus olfactorius).
Das Jacobsonsche Organ (auch: vomeronasales Organ) ist ein zweites, vom Riechepithel unabhängiges chemosensorisches Organ. Bei den meisten Säugetieren dient es zur Wahrnehmung von Pheromonen, Signalstoffen, die zwischen Individuen derselben Art ausgetauscht werden und wichtige Funktionen beim Sozial- und Reproduktionverhalten erfüllen. Die Rolle des Jacobsonschen Organs beim Menschen in noch nicht geklärt.

Aus: Richard Axel "Die Entschlüsselung des Riechens" Spektrum der Wissenschaft, Dezember 1995, 72-78.

Die Nasenhöhle der Ratte       HIGHRES (89 kbyte)
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Sagittalschnitt durch den Kopf einer Ratte. Die Nasenhöhle wird zum Gehirn hin durch das Siebbein (SB) begrenzt. Links neben dem Siebbein befindet sich der Riechkolben (Bulbus olfactorius, BO), direkt rechts neben dem Siebbein sind die Strömumgskörper (Konchen) des Riechepithels (olfaktorisches Epithel OE) zu erkennen. Vom Riechepithel aus ziehen die Riechnerven durch das poröse Siebbein zum Riechkolben. Das Riechepithel ist durch vier Konchen aufgefächert und erreicht damit eine große Gesamtoberfläche. Man erkennt das Riechepithel leicht an seiner bränlichen Pigmentierung. Rechts vor dem Riechepithel befindet sich das respiratorische Epithel (RE), das zur Anfeuchtung der Atemluft dient und ebenfalls auf Strömungskörpern wächst. Unterhalb der Nasenhöhle erkennt man die Zunge und einen Zahn des Unterkiefers.

Mit freundlicher Genehmigung von Bert Menco, Northwestern University, Evanstown, USA

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