Vorlesungsskripte Zoophysiologie

Signaltransduktion in Riechzellen

Insekten riechen einzelne Moleküle


Die Antennen des Seidenspinners       HIGHRES (121 kbyte)
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Mondspinner der Gattung Actias. Die Antennen des männlichen Tieres (gelbe, federartige Strukturen) sprechen auf einzelene Pheromonmoleküle an. Pheromone (z.B. Bombykol) werden von weiblichen Tieren produziert und locken das Männchen über große Entfernungen hinweg an.

Aus: William C. Agosta   "Dialog der Düfte"  Spektrum Verlag, Heidelberg (1994).

Elektrische Ableitung von Sensillen       HIGHRES (43 kbyte)
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Ableitung elektrischer Signale von einer einzelnen Sensille der Antenne des Seidenspinners Antherea polyphemus. Eine Glaspipette, die mit einer Salzlösung gefüllt ist, wird über die Spitze eine abgebrochenen Sensille gestülpt. Wenn die Rezeptorzellen in dieser Sensille durch Pheromon gereizt werden, erzeugen sie ein elektrisches Signal, daß von einer Messelektrode in der Glaspipette registriert wird (siehe unten).

Aus: K.-E. Kaissling, "Sensory transduction in insect olfactory receptors" In: L. Jaenicke, "Biochemistry of sensory functions" Springer Verlag, Berlin (1974), pp 243-273.

Rezeptorpotentiale und Aktionspotentiale      
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Sensillenableitung: Bei Bindungen eines Pheromonmoleküls entsteht in der Pheromonrezeptorzelle ein Rezeptorpotential (nahezu rechteckige Auslenkungen der Spannung nach unten). Die resultierende Depolarisation löst Aktionspotentiale aus (schnelle Signale mit großer Amplitude). Solche Aufnahmen dokumentieren die enorme Empfindlichkeit der Pheromonrezeptorzellen. Die Bindung einzelner Moleküle führt zu neuronaler Erregung und kann damit Verhaltensänderungen verursachen.
Kalibrierung: Horizontal 100 ms, vertikal 0.5 mV

Aus: K.-E. Kaissling and J. Thorson "Insect olfactory sensilla: structural, chemical and electrical aspects of the functional organization.", In: D.B. Sattelle, L.M. Hall, and J.G. Hildebrand "Receptors for neurotransmitters, hormones and pheromones in insects" Elsevier, Amsterdam (1980), pp 261-282.

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