Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Komplexauges der Wüstenameise
Cataglyphis bicolor. Nur der obere Teil des Auges (oberhalb der gepunkteten Linie)
enthält die Ommatidien, deren Photorezeptoren für die Wahrnehmung
der Polarisation des Tageslichts spezialisiert sind. Wird diese sogenannte
POL-Region abgedeckt, kann das Tier sich nicht mehr am Polarisationsmuster
des Himmels orientieren. Die Ommatidien der POL-Region sind bei normaler
Körperhaltung in einem Winkel von ca 45o zum Himmel gerichtet.
Aus: Rüdiger Wehner (1989) Neurobiology of polarization vision. Trends in Neurosceince, 12:353-359. |
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Die Ommatidien der POL-Region zeigen einige spezielle Struktureigenschaften,
die für das Polarisationsehen wichtig sind. Nur UV-Licht wird für die
Messung der Polarisation verwendet. 1. Jedes Ommatidium enthält neben 2 Grünrezeptoren 6 UV-Rezeptoren. Die Ommatidien außerhalb der POL- Region haben 2 UV-Rezeptoren und 6 Grünrezeptoren. 2. Über die ganze Länge des Rhabdoms sind die Mikrovilli der Rezeptoren 2,4,6 und 8 exakt parallel zueinander angeordnet (Querschnitt unten links). Rhabdome außerhalb der POL-Region zeigen ein Drehung um ihre Längsachse, so daß die Mikrovilli in verschiedenen Ebenen nicht parallel verlaufen. 3. Zwei UV-Rezeptoren (Nr. 1 und 5) haben Mikrovilli, die genau rechtwinklig zu den Mikrovilli der anderen 4 UV-Rezeptoren angeordnet sind. Im Gehirn der Ameise sind die beiden Gruppen von Rezeptoren antagonistisch auf ein Folgeneuron verschaltet. Infolge dieser Verschaltung wird die Detektionsempfindlichkeit vesrtärkt und wird unabhängig von Schwankungen der Lichtintensität. Aus: Rüdiger Wehner: Der Himmelskompaß der Wüstenameisen. Spektrum der Wissenschaft, November 1998, 56-67. |
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