Intrathekale Injektion von w-Conotoxin | HIGHRES (97 kbyte) |
---|---|
Da w-Conotoxin die Ca2+ Kanäle in
den Rückenmarkssynapsen der Nozizeptoren blockieren kann, sollte es möglich
sein, mit diesem Toxin die Schmerzweiterleitung zu unterbrechen - und zwar ohne Morphin.
Anders gesagt: w-Conotoxin müßte als Schmerzmittel
einsetzbar sein. In den vergangenen Jahren haben Untersuchungen der Schmerzwahrnehmung
an Ratten diese Theorie bestätigt. Injektion von winzigen Mengen von w-Conotoxin
in die Rückenmarksflüssigkeit bewirkt eine deutliche Reduktion der Schmerzempfindlichkeit
der Versuchstiere. Besonders interessant ist die Beobachtung, daß die schmerzhemmende Wirkung auch bei kontinuierlicher Anwendung nicht nachläßt, während sich bei einer Daueranwendung von Morphin schon nach wenigen Tagen eine Morphintoleranz einstellt. Die Wirksamkeit des Opioids nimmt ab und muß durch höhere Dosen kompensiert werden. Die anhaltende Wirksamkeit von w-Conotoxin wird auf die direkte Wirkung des Toxins auf N-Typ Ca2+ Kanäle zurückgeführt. Seit 1996 wird die Anwendung von w-Conotoxin zur Schmerzlinderung auch am Menschen erprobt. Patienten, deren Schmerzen mit Opiaten nicht mehr zu lindern sind, werden mit dem Toxin behandelt, das man durch einen intrathekalen Katheter in die Rückenmarksflüssigkeit einbringt. Die ersten Ergebnisse dieser Studien klingen sehr vielversprechend. Man erzielt eine starke Schmerzunterdrückung und verzeichnet nur unerhebliche Nebenwirkungen. Nach: Schmidt, R.F. (1979) |
![]() |
Schematische Darstellung des Rückenmarks | HIGHRES (124 kbyte) |
---|---|
Bei der intrathekalen Infusion wird ein Infusionskatheter zwischen zwei Lendenwirbeln
in den Subarachnoidalraum eingefürt. Durch Infusion von w-Conotoxin
in die Rückenmarksflüssigkeit werden die N-Typ Ca2+ Kanäle in den Synapsen
der Nozizeptoren blockiert, und die Schmerzweiterleitung wird unterbrochen. Aus:Nauta, W.J.H. und Feirtag, M., (1990) |
![]() |